Im Interview spricht Trainer Sven Demandt über den Saisonstart in der Mittelrheinliga, die Vorbereitung und die Ausrichtung der Zwanziger.
Hallo Coach! Nach gut sechs Monaten geht es zum Auftakt der Mittelrheinliga-Saison 2020/21 im Heimspiel gegen den SV Breinig (So.,15.30 Uhr) endlich mal wieder um Punkte. Wie groß ist die Vorfreude?
Sven Demandt: Die Vorfreude ist schon sehr groß. Wir hatten ja lange dieses Gefühl, dieses Kribbeln vor einem Pflichtspiel nicht mehr. Darum wird die Freude eigentlich jeden Tag größer, auch bei den Jungs. Allerdings herrscht natürlich auch ein Stück weit Unsicherheit, weil wir ja nicht wirklich wissen, wo wir stehen – aber das ist ganz normal.
Rein von den Ergebnissen her, könnte man die Vorbereitung als durchwachsen bezeichnen. Wie fällt das Fazit des Trainers aus?
Demandt: Die Ergebnisse waren eher durchwachsen, das stimmt. Wir haben zwei Spiele gegen Regionalligisten verloren, dazu gegen Velbert, die von der Qualität her aber auch in der Regionalliga spielen könnten. Da haben wir es ordentlich gemacht. Auf der anderen Seite haben wir aber auch gegen zwei Landesligisten nicht gewonnen. Dennoch bin ich schon lange genug dabei, um zu wissen, dass Ergebnisse in der Vorbereitung trügerisch sein können. Du kannst in der Vorbereitung alles weghauen und am ersten Spieltag trotzdem verlieren. Garantien gibt es keine. Eine gewisse Unsicherheit ist vor dem Saisonstart immer da, die hat unser Gegner auch. Darum müssen wir uns vor Augen führen, was uns stark macht.
Im Sommer sind einige Neuzugänge zum Team gestoßen. Welche Eindrücke konntest Du in der Vorbereitung gewinnen?
Demandt: Mit der Qualität im Team bin ich absolut zufrieden. Wir haben viele junge, talentierte Spieler verpflichtet, die im Nachwuchsbereich Bundesliga-Erfahrung sammeln konnten, ihre Qualität im Seniorenbereich aber natürlich erst noch beweisen müssen. Die Jungs haben gute Qualität, trotzdem ist es mitunter ein weiter Weg. Das ist ganz normal. Natürlich sind einem Verein immer gewisse Grenzen gesetzt, aber auf junge Spieler zu setzen, die sich zeigen wollen und mit vollem Einsatz dabei sind, birgt viel Potential. Und das ist unser Weg.
Es wurden allerdings nicht nur Spieler aus dem Nachwuchs verpflichtet.
Demandt: Mit Marc Hebbeker bekommen wir einen echten Stürmer, den wir so vorher im Kader nicht hatten. Er kennt den Verein und hat zuletzt in den USA wichtige Erfahrungen sammeln können. Auch Dustin Jahn hat in Hamburg schon in der Oberliga gespielt. Er bringt enorme Qualitäten bei Standards mit, wo wir in der Vorsaison auf jeden Fall Defizite hatten. Drei Freistoßtore allein in der Vorbereitung sind schon stark und machen Hoffnung auf mehr. Und Tore nach Ecken oder Freistößen sind einfache Tore, die dir Spiele extrem erleichtern können. Im Tor hat Mertcan Akar seine Sache in der Vorbereitung richtig gut gemacht. Insbesondere im Eins-gegen-Eins ist er klasse. Gemeinsam mit Thomas Nolden, der sich in der Vorbereitung zwischenzeitlich leider verletzt hat, haben wir ein wirklich gutes Duo. Insgesamt sind wir in der Breite besser aufgestellt, bringen aber auch individuell mehr Qualität auf den Platz. Im Team herrscht insgesamt ein guter Konkurrenzkampf.
Zum Saisonstart empfangen die Zwanziger den SV Breinig im Kurt-Bornhoff-Sportpark. Was erwartest Du am Sonntag für ein Spiel?
Demandt: Es treffen zwei Teams mit einem ähnlichen Niveau aufeinander. Wir haben Breinig zuletzt im Pokal beobachten können, sie haben eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern, die schon lange im Verein sind – also ähnlich wie bei uns. Ich rechne dementsprechend mit einem engen Spiel. Es wird wichtig sein, dass wir im Spiel möglichst schnell Sicherheit gewinnen und uns über gute Aktionen Selbstvertrauen erspielen.
Nach dem Auftakt gegen Breinig geht es im September gegen Eilendorf, Freialdenhoven und Arnoldsweiler. Wie bewertest Du den Saisonstart und die Qualität der Mittelrheinliga insgesamt?
Demandt: Ich rechne mit einer sehr ausgeglichenen Liga. Ausgenommen natürlich der 1. FC Düren, der allen anderen Mannschaften qualitativ überlegen ist. Ansonsten besitzen viele Mannschaften eine ähnliche Qualität. Wenn wir am Limit spielen, können wir jeden Gegner schlagen, umgekehrt gibt es aber mit Sicherheit keine leichten Spiele für uns. Ein guter Saisonstart würde natürlich Sicherheit geben, und dass ein Auftaktsieg am Sonntag für gute Stimmung sorgen würde, ist logisch.
Wie sieht es personell vor dem Saisonstart aus?
Demandt: Unser Kapitän Lenni Preis macht nach einer Knie-OP gute Fortschritte, fällt allerdings noch aus. Auch Sven Hoffmann (Schambein) und Terence Okoeguale (Leiste) sind nicht einsatzbereit. In der Breite können wir die Ausfälle aber gut kompensieren.
Das eigentlich für den 8. September angesetzte Pokalspiel beim SV Godorf musste aufgrund eines Coronafalls in Reihen der Godorfer um eine Woche verschoben werden. Beeinflusst das die Planungen in irgendeiner Form?
Demandt: Das beeinflusst uns in keinster Weise. Natürlich schicken wir die besten Genesungswünsche nach Godorf.
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